Archiv der Kategorie: e-mobility

McKinsey: Batteriepreise sinken bis 2020 auf ein Drittel

McKinsey: Batteriepreise sinken bis 2020 auf ein Drittel

Die hohen Batteriepreise für Elektroautos werden nach einer noch unveröffentlichten Studie der Strategieberatung McKinsey in den nächsten Jahren so drastisch einbrechen, dass schon 2020 Elektroautos im Preis mit herkömmlichen Fahrzeugen konkurrieren können und in den Folgejahren so günstiger sind als Benzin- und Dieselfahrzeuge. In der Studie, die den VDI Nachrichten vorliegt, prognostiziert McKinsey schon in acht Jahren einen Batteriepreis von nur noch 160 Euro pro Kilowattstunde. Aktuell liegt der Preis zwischen 400 und 560 Euro. Bis 2025 erwartet McKinsey sogar Preise von unter 130 Euro pro Kilowattstunde. Dabei stützt sich die Studie auf eine Befragung von Experten aus der Automobil- und Batterieindustrie weltweit.

Quelle: http://www.technical-news.de, 28.06.2012

Hans-Werner Kaas, Leiter der McKinsey-Automobilberatung
Preissturz bei Lithium-Ionen-Akkus bringt Bewegung in den Automobilmarkt

Elektromobilität: Schon bis 2020 dürfte der Preis für Lithium-Ionen-Akkus laut einer aktuellen McKinsey-Studie auf 200 $ je kWh sinken. Tritt diese Vorhersage ein, hätte das für Automobilindustrie, Mineralölwirtschaft und weitere Branchen weitreichende Konsequenzen.

Hochvolt-Batterien für Elektrofahrzeuge kosten aktuell noch mehr als so mancher Kleinwagen. Laut einer aktuellen Studie der Strategieberatung McKinsey & Company dürfte sich das schneller ändern als vermutet. Schon für 2020 prognostiziert sie Batteriepreise um 200 $/kWh und bis 2025 sogar unter 163 $/kWh.

Zum Vergleich: Aktuell bewegen sich die Preise in dem unter starken Druck geratenen Markt zwischen 500 $/kWh und 700 $/kWh. „Einige Hersteller betreiben eine aggressive Preispolitik“, erklärt Hans-Werner Kaas, der bei McKinsey die Automobilberatung in Nord- und Südamerika leitet. Es gehe momentan darum, Claims im Zukunftsmarkt Elektromobilität abzustecken und trotz der schleppenden Marktentwicklung Erfahrungen zu sammeln.

Überkapazitäten drückten aktuell den Preis und die Hersteller versuchten daher, ihre nagelneuen Batteriefabriken ohne allzu große Verluste über die heikle Phase zu bringen, bis der Markt Fahrt aufnimmt.

Doch das Autorenteam der Studie nennt andere Ursachen für den Preissturz bis 2025. Ihre Prognose basiert auf einem Modell mit 40 Einflussfaktoren auf den Batteriepreis in den Bereichen Fertigung, Lieferketten und Batterietechnik. Befragt wurden dazu Experten aus unterschiedlichen Bereichen und aus allen wichtigen Industrienationen rund um den Globus. Ihre Aussagen haben die Autoren in ihr Modell eingepflegt und Preisprognosen für 2015, 2020 und 2025 abgeleitet.

Noch gibt es in der Branche ein Nebeneinander kleiner Fabriken, die kaum 20 000 Batteriepacks pro Jahr produzieren, und hoch automatisierter Werke mit 10-mal höherer Jahresproduktion. Schlankere Prozesse, Fließfertigung mit weniger Ausschuss und sinkende Personal- und Fixkosten je kWh sorgen bereits für sinkende Preise. Forschungs-, Entwicklungs-, Kapital- und auch die Vertriebskosten lassen sich in den großen Werken auf deutlich mehr Zellen umlegen.

Neben dieser Entwicklung werden bis 2015 die Margen in den Lieferketten um 20 % bis 40 % sinken. Zugleich erwarten die Experten rund 10 % Kapazitätszuwachs auf Zellebene und einen deutlichen Rückgang beim Ausschuss, der bisher mit 20 % bis 30 % noch hoch ist. Standardisierung, verbesserte Prozesskontrolle und voranschreitende Automation lassen diesen Wert bis 2015 auf etwa 6 % sinken. Alles in allem bringen die Fortschritte laut McKinsey Einsparungen von 177 $/kWh, was den Preis der Hochvolt-Akkus bis 2015 auf etwa 383 $/kWh senke.

Bis 2020 sagt die Studie, neben jenen 3 %, um die Fertigungsprozesse in der Autoindustrie Jahr für Jahr effizienter werden, weitere Skaleneffekte und Reifeprozesse voraus. In den Lieferketten werden vor allem die Preise für Anodenfolien und Separatoren unter Druck geraten. Genannte Faktoren sorgten für gut 52 $ Preisreduktion.

Stärker dürften technische Weiterentwicklungen auf Zellebene ins Gewicht fallen. So hegen die Befragten große Erwartungen an Kathoden, die auf abwechselnd aufgetragenen µm-dünnen Schichten elektrochemisch aktiven LiMO2 und inaktiven Li2MnO3 basieren.

Laut Prognosen wird die „Layered-layered“-Technik zu 50 % mehr Speicherfähigkeit führen. Optimisten erwarten gar eine Verdopplung. Die Studie setzt bis 2020 einen Wert von 40 % an und stellt weitere 30 % Speicherzuwachs bei den Anoden in Aussicht. Hier löse der Wechsel von Graphit zu Silizium-basierter Technik den Schub aus. Kapazitätszuwächse auf Zellebene senkten den Preis pro kWh um knapp 122 $. Weitere 13 $ seien durch sinkenden Ausschuss auf dann 3 % zu erreichen.

Tritt die Prognose ein, läge der Preis für Lithium-Ionen-Akkus 2020 bei 197 $/kWh. In den folgenden fünf Jahren sind laut Studie weitere 34 $ Preissenkung drin. Schon diese Preis hätte laut Kaas weitreichende Konsequenzen für Automobilindustrie, Mineralölwirtschaft, Maschinenbau und Andere. Denn imTotal-Cost-of-Ownership (TCO) -Vergleich nimmt die Wettbewerbsfähigkeit von Elektrofahrzeugen ab Batteriekosten um 220 $/kWh rasant zu – bereits bei aktuellen US-Kraftstoffpreisen um 0,80 €/l (1,00 $/l ).

Wenn die Batteriepreise bis 2025 tatsächlich auf 163 $/kWh sinken, dürfte Kraftstoff noch 0,40 €/l (0,5 $/l) kosten, damit Verbrennungsmotoren im TCO-Vergleich mithalten können. „Unternehmen aus der Mineralölwirtschaft müssen sich ernsthaft Gedanken über mittelfristige Alternativen zu ihrem bisher noch hoch profitablen Kraftstoffgeschäft machen“, so Kaas.

Hinter den prognostizierten Fortschritten bei Kathoden, Anoden und Elektrolyten stehen jedoch noch Fragezeichen, dessen ist sich Kaas bewusst. Er empfiehlt: „Hersteller tun gut daran, bei der Entwicklung ihrer Antriebstechnik weiterhin mehrgleisig zu fahren.“

Wirtschaftlichkeit von Antriebskonzepten

Perspektiven von Elektromobilen: In einer Betrachtung der Gesamtkosten (TCO) über fünf Jahre kommt die Studie von McKinsey zu dem Ergebnis, dass Elektrofahrzeuge 2020 wirtschaftlicher sein werden als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.  Die Analysten gehen davon aus, das die gespeicherte Energie im Verhältnis zum Batteriegewicht steigt und die Herstellung kostengünstiger wird.

Quelle: http://www.vdi-nachrichten.com/artikel/Preissturz-bei-Lithium-Ionen-Akkus-bringt-Bewegung-in-den-Automobilmarkt/59446/2

Der e-Sound von Audi: Akustische Innovation für künftige Audi e-tron-Modelle

Soundengineering by Audi.

Die künftigen e-tron-Modelle von Audi fahren weite Strecken elektrisch und damit fast ohne Motorengeräusch. Damit Passanten sie im Stadtverkehr hören können, hat die Marke einen synthetischen Klang entwickelt — einen der ihn als Elektroauto identifiziert, aber dennoch seine Sportlichkeit unterstreicht.
Durch die Verwendung von 40 Watt Außenlautsprechern inklusive Hoch- und Tieftönern kann jeder beliebige Sound an Passanten abgegeben werden. Innovative Pricing Modelle wie z.B. ein Standard-Beschleunigungs-Sound sind ebenso möglich wie optionale Aufpreis-Sounds, die an Hollywood-Produktionen (Wanted, Salt, Back to the Future oder Star Trek (TM)) erinnern sollen.

further reading & video: Audi Reveals ‘E-Sound’ Engine Noise

Soundprobe vom e-tron auf spiegel.de Auto

Nicht genug Elektro-Beschleunigungs-Sound? Hollywood legt die Latte hoch. StarTrek @Youtube – Copyrights by Universal.

Siemens Austria, Verbund & „E-Mobility-Provider“ Start Mitte 2012

Das neue Unternehmen soll mit 20 Millionen Eigenkapital ausgestattet sein und ein Investitionsvolumen von rund 300 Millionen bis 2020 haben

Wien – Siemens Österreich und der Verbund gründen gemeinsam ein Unternehmen für Elektromobilität. Der neue „E-Mobility-Provider“ – so der Arbeitstitel – soll mit 20 Mio. Euro Eigenkapital ausgestattet sein und ein Investitionsvolumen von rund 300 Mio. Euro bis 2020 haben. Der Geschäftsführer und die rund 35 Mitarbeiter werden noch gesucht, im Sommer soll der offizielle Startschuss erfolgen. In den nächsten acht Jahren sollen 80.000 bis 240.000 E-Autos unterwegs sein, ab 90.000 Fahrzeugen werde das Partnerunternehmen den Break Even erreichen, so Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber.

Das Modell soll sich an den Pauschalangeboten der Mobilfunkbetreiber orientieren, subventionierte Elektrofahrzeuge vergleichbar mit den gestützten Handys wird es allerdings nicht geben. Angedacht sind Unterstützungen der öffentlichen Hand bei Steuerbegünstigungen oder Gratis-Parkpickerl. Dies sei für den Staat jedenfalls günstiger als CO2-Zertifikate zu kaufen, so Anzengruber am Dienstag vor Journalisten. Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) hatte vor kurzem um 160 Mio. Euro Umweltzertifikate im Ausland zugekauft, um Strafzahlungen für Österreich wegen der Nicht-Erfüllung des Kyoto-Protokolls zu vermeiden.

E-Autos für den eigenen Fuhrpark

Siemens und Verbund wollen mit guten Beispiel vorangehen und schon in nächster Zeit mehrere Dutzend Elektroautos für den eigenen Fuhrpark anschaffen. In der ersten Phase sollen auch primär Großkunden angesprochen werden. Von den derzeit in Österreich angemeldeten knapp 1.100 E-Autos werden 80 Prozent in Betrieben eingesetzt, so Berechnungen der Wirtschaftskammer Österreich. Selbst wenn die optimistischen Prognosen von 240.000 Autos bis 2020 eintreffen, ist das nur ein Bruchteil des bestehenden Autobestandes von rund 4,5 Millionen Pkw.

Durch den verstärkten Einsatz von E-Autos könnten die Fahrzeuge auch als Stromspeicher dienen, was für einen Energiemix aus Erneuerbaren Energien wichtig wäre – ebenso wie die Stärkung des Technologiestandortes Österreich, so Anzengruber. Auf die bestehenden Kooperationen in der Interessengemeinschaft „Austrian Mobile Power“ ändere die Partnerschaft zwischen Siemens und Verbund nichts. „Wir sind eine Gründungsgesellschaft und streben keine Exklusivität an“, so Siemens Österreich-Chef Wolfgang Hesoun.“

 

Bildquelle und Originalzitat: http://derstandard.at/1333528746770/Siemens-und-Verbund-E-Mobility-Provider-startet-im-Sommer

Elektroautos – VW rechnet mit rasch sinkenden Batteriepreisen

VW rechnet mit rasch sinkenden Batteriepreisen

von Martin Seiwert und Franz W. Rother

VW-Chef Martin Winterkorn steuert einen neuen Meilenstein in der Elektromobilität an: Schon in drei Jahren könnte Volkswagen E-Fahrzeuge bauen, die günstiger sind als herkömmliche Autos.

  • Imagetest für Autonamen: Mein Auto heißt Miev

Der Buchstabe „i“ taucht nicht erst bei BMW auf und steht für intelligent und innovativ. Das haben auch schon andere Anbieter für sich entdeckt, aber die Namensexperten schätzen den Wert trotzdem hoch: „Dafür gliedert sich das neue Modellkürzel jedoch hervorragend in die BMW Bezeichnungsstruktur“, begründen sie den zweiten Platz für den „BMW i3“.

Bis zu 170 Stundenkilometer schafft der E-Flitzer. Im reinen E-Betrieb soll der BMW i3 eine Reichweite von 160 Kilometern haben. Allerdings ist BMW noch nicht so weit. Das E-Auto wird erst ab 2013 auf deutschen Straßen unterwegs sein.

Bild-Quelle: dpa

Möglich wird das durch einen drastischen Preissturz bei den Batterien, dem teuersten Bauteil von E-Autos. „Wir rechnen damit, dass die Kosten pro Kilowattstunde Kapazität beim Lithium-Ionen-Akku schnell auf eine Größenordnung von etwa 100 Euro sinken und dass diese Grenze 2015 oder spätestens kurz danach erreicht wird“, sagt Rudolf Krebs, Elektroauto-Chef des Volkswagen-Konzerns. Winterkorn sagte unlängst, er könne nicht verstehen, warum Autohersteller für die Akkus mehr zahlen sollten als die Elektronikindustrie, die in Laptops und Handys ähnliche Batterien einbaut.

Bisher ging die Autoindustrie davon aus, dass das Preisniveau nicht vor dem Jahr 2020 auf 100 Euro pro Kilowattstunde (kWh) sinkt. Ab dieser Grenze kann ein Elektroauto in den Gesamtkosten für Anschaffung und Betrieb günstiger sein als ein herkömmliches Fahrzeug. Nach Berechnungen der Unternehmensberatung P3 Ingenieurgesellschaft wäre dann sogar ein Elektroauto, das für den Langstreckenbetrieb über einen zusätzlichen Verbrennungsmotor verfügt, kostengünstiger als ein Benziner oder ein Dieselfahrzeug.

Der Preis für die Batterie mit einer Kapazität von 20 kWh läge bei rund 4000 Euro. Derzeit kosten solche Batterien, die eine Reichweite von durchschnittlich 150 Kilometern ermöglichen, laut P3 rund 9000 Euro.

Grafik Elektroauto-Zulassungen
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Die Erwartung von Volkswagen, schon 2015 die 100-Euro-Grenze erreichen zu können, stellt die gängigen Prognosen zur Entwicklung der Batteriepreise infrage. Das kalifornische Marktforschungsunternehmen Advanced Automotive Batteries (aab) sagte zuletzt voraus, dass der Zellenpreis bis zum Jahr 2015 auf 340 bis 460 Dollar fällt.

Auch Daimler geht in Prognosen, die der WirtschaftsWoche vorliegen, nicht davon aus, dass er in absehbarer Zeit unter 250 Euro sinkt. Toyota und BMW arbeiten gemeinsam schon an der nächsten Batteriegeneration, den Lithium-Luft-Akkus. Durch die neue Technik könnten die Preise deutlich unter 100 Euro fallen – wenn es gelingt, diesen Typ wiederaufladbar zu machen.

Aktuell werden für eine Batteriezelle mit einer Speicherkapazität von einer Kilowattstunde laut Bosch rund 500 Euro verlangt, Wettbewerber Johnson Controls rechnet gar mit 750 Euro. Bei einer Großserienproduktion könnte der Preis bis 2017 auf 350 Euro fallen, aber ein Preis von 100 Euro schon im Jahr 2015 sei Wunschdenken, heißt es bei den Zulieferern.

„Bislang werden von der Autoindustrie nur homöopathische Mengen von Batteriezellen für Elektroautos geordert. Verträge über größere Liefermengen sehe ich noch nicht“, beklagt sich Stefan Suckow, der bei Johnson Controls das Geschäft mit Lithium-Ionen-Akkus verantwortet.“

Bildquelle und Originalzitat: http://www.wiwo.de/unternehmen/auto/elektroautos-vw-rechnet-mit-rasch-sinkenden-batteriepreisen/6458322.html

Preisanstieg bei fossilen Energien wird „Innovationen auslösen“ – Mobilitätsforscher Stephan Rammler im Interview

„Mobilitätsforscher Stephan Rammler zur Diskussion um die Zukunft des Verkehrs

Stephan Rammler im Gespräch mit Marcus Pindur

Angesichts steigender Benzinpreise fordert Verkehrsforscher Stephan Rammler von der Politik, innovative Mobilitätskonzepte stärker zu unterstützen. Das Modell mit privaten Pkw sei nicht mehr sinnvoll, besser sei es beispielsweise den öffentlichen Verkehr massiv zu modernisieren.

Marcus Pindur: Noch nie war es so wertvoll wie heute: ein Fass Brent Crude. Die Nordsee-Ölsorte kostet 125 Dollar, und jeder, der tankt, kann es auch wissen: Ein Liter Super Plus ist kaum noch unter 1,70 zu haben. Die Politik debattiert über eine Erhöhung der Pendlerpauschale oder über eine Regulierung der Spritpreise an den Tankstellen – und das auch mit Recht, denn viele Menschen sind auf ihre individuelle Mobilität angewiesen in einer Zeit, in der vom einzelnen Arbeitnehmer immer mehr Flexibilität und Mobilität auf dem Arbeitsmarkt erwartet wird.

Und da könnte der normale Steuerzahler ja wohl auch ein Entgegenkommen des Staates erwarten. Wir wollen jetzt aber mal über die Frage sprechen, wie wir denn in Zukunft unsere Mobilität am besten organisieren. Und wir sprechen jetzt mit Professor Stephan Rammler, Leiter des Instituts Transportation Design an der TU Braunschweig, er ist Mobilitätsforscher. Guten Morgen, Herr Rammler!

Stephan Rammler: Guten Morgen!

Pindur: Wie macht man Mobilität für den Einzelnen wieder erschwinglicher, mal jenseits dieser kurzfristigen politischen Rezepte?

Rammler: Indem man als Politik sagt, wir übernehmen jetzt über die kurzfristige Art und Weise, wie wir jetzt Verantwortung übernehmen, hinaus langfristig Verantwortung, wir bauen das ganze System um. Weil es liegt ja jetzt auf der Hand, dass einmal mehr eine Preissteigerung – das wird auch in Zukunft so weitergehen.

Das heißt, vor dem Hintergrund macht es keinen Sinn, den Weg in die Sackgasse immer weiter noch sozusagen mit ein bisschen Innovation auszustatten und ein bisschen an der einen oder anderen Ecke zu pfriemeln und es besser zu machen, sondern eigentlich die Baustelle an eine andere Stelle zu verlagern und zu sagen: Wir bauen das Mobilitätssystem um. Und die Antwort drauf hört sich erst mal hochtrabend an, das kann man ja erst mal runterbrechen, was das bedeutet, aber die Antwort drauf ist: Weg von fossilen Energien in der Mobilität.

Wir wissen, keine Gesellschaft wie unsere ist so abhängig von Mobilität, wie unsere moderne Gesellschaft, und 90 Prozent dieser Mobilität ist fossile Mobilität. Das Klügste, was wir tun können im Sinne einer gesellschaftlichen Risikovorsorge, auch für den kleinen Mann, auch für den Arbeitnehmer, ist langfristig sozusagen zu planen und jetzt anzufangen, diese Wende sozusagen jetzt einzuleiten in die Richtung eines Systems, was ohne fossile Energien auskommt, das ist erst mal …

Pindur: In diesem Zusammenhang, Herr Rammler, ist ja viel vom Elektroauto die Rede. Aber auch der Strom muss ja irgendwo herkommen und irgendwie erzeugt werden.

Rammler: Das Elektroauto dient erst mal nur dazu, sozusagen die Abhängigkeit vom Erdöl zu mindern. Das sind erst mal keine ökologischen Fragen, die dahinter stehen, und das Elektroauto ist in meinen Augen nur ein Teil einer Lösung. Wenn wir über Elektromobilität als Ganzes sprechen, wird schon eher ein Schuh draus. Wir können regenerative Energien in die Mobilitätssysteme bringen, indem wir eben Busse, Bahnen, Straßenbahnen, den öffentlichen Verkehr mit elektrischen Antrieben betreiben.

Und wir können natürlich als Teil dieses integrierten Gesamtverkehrssystems auch Autos betreiben, Elektroautos betreiben, aber nicht im Sinne des klassischen Modells der Privatmotorisierung, also jede Familie hat ein Auto oder möglichst zwei Autos, und da sitzt meistens nur einer drin, sondern eben im Sinne einer sehr klugen Nutzung. Und dann können wir auch Elektroautos sehr klug betreiben, und der Übergang dann von den fossilen Energien zu den regenerativen, die wird dann im Rahmen der Gesamtenergiewende, die wir ja auch gerade angehen, zu vollziehen sein, das heißt, Energiewende und Mobilitätswende hängen sehr eng zusammen. Das Kulturmodell der Massenmotorisierung mit privaten PKWs ist in keinerlei Weise irgendwie volkswirtschaftlich wie betriebswirtschaftlich sinnvoll, das sind …

Pindur: Das wird aber schon seit Jahren und Jahrzehnten behauptet, …

Rammler: Das ist nicht so, nein.

Pindur: … und ist nach wie vor einfach sehr attraktiv. Geht Ihre Vorstellung von einem – ich sage mal, einem System, das staatlich verordnet wird, nicht an den Bedürfnissen der Menschen tatsächlich vorbei?

Die AutoTram, entwickelt und erprobt am Fraunhofer IVI, vereint die Vorteile einer Straßenbahn mit denen eines Busses. (Bild: Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI)Die AutoTram, entwickelt und erprobt am Fraunhofer IVI, vereint die Vorteile einer Straßenbahn mit denen eines Busses. (Bild: Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI)

Rammler: Bedürfnisse entwickeln ja sich auch über viele Jahrzehnte. Und es ist erstens nicht so, dass es seit Jahrzehnten behauptet wird, es wird bislang immer von Minderheiten behauptet, und wir bekommen gerade überhaupt erst eine Debatte, wo das in ein breiteres Bewusstsein tritt, dass man anerkennt, dass es echt ein Problem ist, was wir da haben.

Und natürlich ist es so, dass Bedürfnisse sich auf der Grundlage eines bestimmten vorhandenen technologischen Systems entwickeln, klar – also wir müssen einfach als Staat konkret andere Angebote machen, also beispielsweise den öffentlichen Verkehr massiv modernisieren, ausbauen, bessere Taktfrequenzen, wir sollten überlegen, die erste und die letzte Meile zum öffentlichen Verkehr und von ihm weg, zum Arbeitsplatz beispielsweise dann, mit Pedelecs, mit Fahrradverleihsystemen, mit Autoleihsystemen zu integrieren.

Wir sprechen immer als Verkehrsforscher vom Gesamtverkehrssystem, was integriert ist. Das heißt, ich mache nicht mehr alle Wege mit einem Verkehrsmittel, wie bislang mit dem Auto, und wir machen sozusagen unsere Wege dann stattdessen mit einer Vielfalt von Verkehrsmitteln, die den jeweiligen Zwecken angemessen ist und wo ich dann überall regenerative Energien drin stecken habe – oder aber womöglich auch noch wieder auf die Körperkraft zurückkomme.

Wir haben eine extreme Innovationsdynamik im Bereich der Fahrradindustrie beispielsweise, wir haben Leichtbaufahrräder und so weiter, und all das sind Dinge, die wir weiterverfolgen können – da gibt es eine Innovationsdynamik -, und ich würde mir wünschen von der Politik, nicht weiter sozusagen diese Stagnovation, also die Innovation in der Sackgasse zu betreiben und ein System weiterhin zu perfektionieren, von dem wir wissen, dass wir es eigentlich langfristig global auch nicht weiter betreiben können, egal wie gut die Bedürfnisse darauf adaptiert sind, sondern zu sagen, wir müssen als Staat sozusagen die unangenehme Botschaft auch aussprechen.

Pindur: Herr Rammler, aber das passiert doch schon seit Längerem, dass darüber viel geredet wird. Nur wenn man sich umschaut in seinem Kollegenkreis, in seinem Bekanntenkreis, dann sagen alle, ja, wir brauchen die ökologische Wende hin zu einer anderen Mobilität, aber trotzdem haben alle noch ein Auto, egal ob sie in der Stadt wohnen oder auf dem Land.

Rammler: Sehen Sie …

Pindur: Und die auf dem Land brauchen es eben doch dann mehr!

Rammler: Ja, das ist völlig richtig, jetzt müssen wir aber die Diskussionsstränge auseinanderhalten. Wir sprechen jetzt von urbanen Ballungszentren und wir wissen, dass also mittlerweile 60, 70 Prozent aller Menschen in Deutschland – und es geht auch noch weiter – in urbanen Regionen wohnen, wo das mit den kollektiven Verkehrsträgern mittlerweile relativ gut geht. Wir haben das Land, und die unterstützen wir beispielsweise, indem wir weiterhin eine bestimmte Form von Privatmobilität dort zulassen und indem wir auch dort …

Pindur: Werden Sie mal konkret, Herr Rammler. Was konkret stellen Sie sich da drunter vor? Wie kann man das organisieren?

Rammler: Stellen Sie zum Beispiel sich vor Ridesharing-Konzepte. Das gibt es in den USA seit vielen Jahren. Wenn Sie jetzt eine Region haben wie Südost-Niedersachsen, hier in Braunschweig: Viele Arbeitnehmer pendeln nach Wolfsburg. Es ist im Augenblick so, dass aufgrund der veränderten Schichtzeiten die Arbeitnehmer alle sich allein ins Auto setzen, da hinfahren, in Wolfsburg gibt ein Riesenproblem mit dem Verkehr.

Jetzt fängt man an darüber nachzudenken, wie kriegen wir denn eigentlich den Besetzungsgrad von Autos – als ersten Schritt, als schlichten Schritt erst mal – wieder erhöht, dass nicht eine Person drin sitzt, sondern vier Personen drin sitzen, und der schlichte, einfache Gedanke ist, die Organisation des Mitfahrens so intelligent zu machen, über die Handys, die wir alle mittlerweile haben, die die Datenübertragung …

Pindur: Eine große Mitfahrzentrale sozusagen.

Rammler: Ja, das liegt ja alles auf der Hand, auch da – jetzt greife ich mal Ihre Argumentation auf, Sie sagen, ist ja alles schon so lange bekannt. In der Tat, viele Konzepte sind seit langer Zeit bekannt, und jetzt haben wir einen zunehmenden Druck, und dieser Druck wird Innovationen auslösen, hoffe ich, wird Kreativität auslösen, und Menschen werden dann anfangen, drüber nachzudenken, ach, geht doch, ich kann doch mitfahren, ich kann doch mich organisieren.

Wenn ich dann als Staat oder Kommune hingehe und dann sage, ich unterstütze diese Leute, die Ridesharing machen wollen, indem ich beispielsweise bestimmte Fahrbahnen für sie freihalte, wie das in den USA so üblich ist, in Kalifornien, oder indem ich diese Fahrgemeinschaften steuerlich unterstütze, dann kann ich es langsam, Stück für Stück auch als Politik steuern und ein gewünschtes Verhalten unterstützen und ein unerwünschtes sozusagen dann behindern.

Pindur: Herr Rammler, haben Sie vielen Dank für das Gespräch!

Rammler: Bitte schön!“

 

Bild-Quelle und Originalzitat: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/1721939/

Akkumulatoren durch Nanotechnologie 100-fach leistungsfähiger

Leistungsstarke Akkus, vielfach gewünscht, dennoch schwierig herzustellen.

Stanford, eine der vielen Forschungsschmieden weltweit wollen eine neue innovative Technik erfunden haben, welche die Akkulebenszeit um einen signifikaten Faktor erhöht.

Der Trick dahinter? Die Verwendung eines Materials aus Nanopartikeln.

Die Forscher sprechen von bis zu 100 fach erhöhte Leistung, die sich in der Zahl der Ladezyklen eines Akkus ausdrückt.

„Die Basis ist eine Elektrode, die aus Nanopartikeln einer Kupferverbindung besteht. Im Gegensatz zu Lithium Ionen Akkus ist die neue Technologie effizienter und relativ günstig in der Produktion. Zudem könnten sie als Zwischenspeicher dienen – zur Ausgleichung von Leistungsschwankungen, zu denen es durch Energiegewinnung aus erneuerbaren Energien kommt.“

Protypen exisitieren noch nicht, in Systemtests wurden bereits 40.000 Charge und Decharge Zyklen erreicht. 80 % der Anfangsleistung zeigen die deutliche Leistungsfähigkeit der Technologie, die sich mit der atomaren Struktur der „Kupfer-Hexacyanoferrats“ in Kristallform darstellt. Herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus erreichen 400 Ladezyklen.

„Ionen können in der offenen Kristallstruktur leichter eindringen als in anderen Materialien, wo sich das Kristallgitter durch den regen Teilchenfluss zunehmend abnutzt. Im Vergleich zu Lithium-Ionen dienen Kalium-Ionen als Ladungsträger, die aufgrund ihrer Größe besser zu den Öffnungen in der Kristallstruktur der Elektrode passen.“

Ein weiterer Ansatz ist „In-Plane Vacancy-Enabled High-Power Si-Graphene Composite Electrode for Lithium-Ion Batteries“ der Autoren Xin Zhao, Cary M. Hayner und Mayfair C. Kung.

Quellen:
http://derstandard.at/1319183879639/Long-Life-Neues-Material-soll-Akku-Lebensdauer-um-das-100-Fache-erhoehen

http://news.stanford.edu/pr/2011/pr-longlife-power-storage-112311.html

http://www.northwestern.edu/newscenter/stories/2011/11/batteries-energy-kung.html

Apple patentiert Handy-Brennstoffzelle

In Zukunft werden Brennstoffzellen in mobilen Geräten wochenlange Stand-By Zeiten ermöglichen.

Brennstoffzellen konvertieren Wasserstoff, Sauerstoff in Wasser, Hitze und Elektrizität. Das US Patentamt genehmigte 2 Apple Patente, deren Zweck die Beschreibung dieser mobilen Konvertierung ist.

Laut Apple ist es „extrem schwierig Brennstoffzellen zu entwickeln, die einerseits sehr portabel und mobil und andererseits kostengünstig genug beschaffen sind, um sie in mobilen Endgeräten einzusetzen.

Eines der Patente beschreibt ein integriertes Brennstoff-Zellen-System, das eine wiederaufladbare Batterie laden und entladen kann. Somit wird nur eine kleine flexible und leichte Stand-by-Batterie benötigt und kein großes, teures System.

Der Gewinn: ein mobiles Endgerät, sei es Handy, Laptop oder Tablet, mit einer Laufzeit von mehreren Wochen.

Quelle: http://mashable.com/2011/12/26/iphone-hydrogen-cells/

VERBUND-Vorstandsdirektor Wolfgang Anzengruber im Interview über E-Mobility und Smart Metering

Wolfang Anzengruber über das Jahr 2025

„Die Kommunikation der Verbraucher mit dem Energieanbieter wird enger vernetzt sein, Stichwort Smart Meters. Es wird einen großen Anteil von Elektrofahrzeugen geben und es wird der Anteil der eigenen Autos zurück gehen.“

Zum Thema Vezicht auf das eigene Auto

„Das Car- bzw. Transport-Sharing wird stärker ausgeprägt sein. Vielleicht in jene Richtung, dass nicht das Mobilitätsmittel, also das Auto im Vordergrund steht, sondern die Mobilität. Ich will von A nach B kommen und das will ich möglichst bequem, günstig und einfach. Das wird die Welt werden.“

Zum Thema Invidualverkehr

„Ich glaube nicht, dass der Individualverkehr zurückgehen wird, die individuelle Mobilität hat uns sehr viel gebracht. Wir sind beweglicher und weltoffener geworden. Es wird – und da setze ich auf die nächste Generation – nicht nur das Auto oder der Typ des Autos im Vordergrund stehen, sondern die Verfügbarkeit. Man wird sich künftig relativ einfach an Knotenpunkten ein Fahrzeug nehmen können. So ähnlich wie heute die Bank-Infrastruktur funktioniert. Früher musste man zu seiner Hausbank gehen, heute hat man an allen Ecken einen Bankomat.“

Wann wird es den Rollout von Smart-Metering-Systemen geben?

„Bis Mitte 2012 sollen jedenfalls die Standards beschlossen sein, dann kann der Rollout beginnen. 2016 sollte es dann ein flächendeckendes Smart-Grid-System in Österreich geben. Flächendeckend heißt 80 Prozent.“

 

Smart Grids und Load-Balancing

„Die Autos wären ein klassisches Anwendungsgebiet. Man kann etwa dem Kunden eines E-Cars garantieren, dass eine 80-Prozent-Ladung nicht unterschritten wird. Der Kunde gibt mir die Freiheit, zwischen 80 und 100 Prozent zu liefern. Darum interessieren wir uns als Verbund für Smart Grid. Da geht’s nicht um den Stromverbrauch, es geht vielmehr um ein Instrumentarium, um die Balance des Stromnetzes leichter realisieren zu können.“

Quelle: http://futurezone.at/future/5630-auch-google-koennte-strom-verkaufen.php