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You’re Never Too Old To Start A New Venture, Look At These Famous Entrepreneurs

Mark Zuckerberg and the current lot of 20-something CEOs are ruining it for people like us who’re facing a mid-life crisis. This infographic gets back at those young pricks and proves why it’s never to late to start your own venture.

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Did you know?
McDonald’s founder Ray Kroc sold paper cups and milkshake mixers till he was 52
Harry Potter author J.K.Rowling was a single mom on welfare till she was 31
Harrison Ford was a carpenter till his 30s
Zara founder Amancio Ortega was a shirt shop helper till he was 30
Evan Williams co-founded Twitter at the age of 35
Niklas Zennstromm was 37 when he created Skype
Arianna Huffington started Huffington Post at the age of 54
Still not convinced? Here’s more:
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So if you haven’t come up with that billion dollar idea yet, don’t worry, there’s still time.

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Source: http://digitalsynopsis.com/inspiration/never-too-late-start-venture/

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Lean Start-up: Wie man mit minimalem Risiko ein funktionierendes Unternehmen aufbaut

„Tipps, wie man mit minimalem Risiko ein funktionierendes Unternehmen aufzubaut

Der Silicon-Valley-Unternehmer Eric Ries ist der Begründer der „Lean Startup“-Bewegung und Autor des gleichnamigen Buchs. Konzept von „Lean Startup“ ist es, ein schlankes junges Unternehmen aufzubauen und dessen geringe Ressourcen effizient einzusetzen. Das Ziel: Mit minimalem Risiko schnell ein funktionierendes Unternehmen aufzubauen.

Unter Tech-Start-ups im Silicon Valley erfreut sich die Lehre heute großer Beliebtheit, und Ries selbst half dabei, die beiden erfolgreichen Start-ups There und IMVU nach dem Prinzip aufzubauen.

Aus dem Buch von Ries lassen sich auch einige Fehler ablesen, die viele Gründer nach Auffassung von Ries begehen.

1. Fehler: Management-Methoden eines Konzerns anwenden

Das Management eines großen Konzerns besteht im Wesentlichen daraus, Kennziffern für den Erfolg auszumachen und zu definieren, Pläne zu erstellen, wie sich die Kennziffern verbessern lassen und dann die Fortschritte der Pläne zu überwachen.

Auch Start-ups müssen Erfolgskennziffern definieren und die angestrebte Verbesserung überwachen – doch Pläne spielen dabei höchstens eine untergeordnete Rolle. Start-ups fehlt es an verlässlichen Erfahrungswerten, um ernsthaft planen zu können – sie bewegen sich in einem Umfeld voller Unsicherheiten. Ries rät daher, Start-ups sollten weniger planen und möglichst flexibel sein. Die richtigen Kennzahlen müssen gefunden werden – doch wie sie erreicht werden, das sollten Start-up am besten am echten Markt testen und nicht in Plänen mit Meilensteinen und Marktprognosen.

2. Fehler: Fokus auf die falschen Ziele

Das Ziel jeder Unternehmung muss es letztlich sein, ein Geschäftsmodell zu finden, das dauerhaft funktioniert. Laut Ries lassen sich zu viele Start-ups von diesem Hauptziel ablenken, da es oft andere Ziele gibt, die einfacher zu erreichen sind und dem Ego schmeicheln: Aufmerksamkeit in der Presse, hart und ausdauernd arbeiten oder möglichst ausgefeilte Meilensteinpläne zu erreichen, können nur Mittel zum Zweck sein und sind niemals Selbstzweck. Das alles muss sich dem Ziel unterordnen, wie ein Start-up Kunden gewinnt und Geld verdienen kann. Dazu muss das Unternehmen herausfinden, was die Kunden wollen und wofür sie zu zahlen bereit sind.

3. Fehler: Trockenübungen mittels Marktforschung statt Lernen durch echte Kunden

Trockenübungen mit Fragebögen und Fokusgruppen bringen nach Auffassung von Ries wenig. Stattdessen rät er zur Methode des validierten Lernens mit echten Produkten und echten Kunden – nach dem Vorbild des wissenschaftlichen Ansatzes: Hypothese formulieren, sie am Markt testen, anpassen und erneut testen. Nur wenn sich eine Hypothese als richtig erweist, hat das Start-up ein nachhaltiges Geschäftsmodell gefunden. Ries nennt das BML-Schleifen, bestehend aus den drei Phasen „Build, Measure, Learn“ – also Produkt bauen, messen, lernen. Jeder BML-Durchlauf bringt dabei Erkenntnisse – und je schneller die Phasen durchlaufen werden, desto schneller nähert sich das Start-up einem nachhaltigen Geschäftsmodell.

Falls die Entwicklung des echten Produkts zu teuer sein sollte, um es zu testen, nennt Ries Zappos als Beispiel – den Online-Schuhversandhandel aus den USA, der Vorbild für das deutsche Zalando war. Die Hypothese des Start-ups, Kunden wären dazu bereit, Schuhe online zu kaufen, überprüfte Zappos mittels einer Fake-Website, auf der Kunden angeblich Schuhe bestellen konnten. Die Kunden bissen an – und die Hypothese war bestätigt. Ähnlich ging auch der Online-Speicherdienst Dropbox vor. Statt einen Prototypen zu entwickeln, drehte das Start-up anfangs lediglich ein Video, das zeigte, wie der Dienst funktionieren sollte – und ermöglichte den Besuchern der Website, sich per E-Mail informieren zu lassen, sobald der Dienst verfügbar ist. Viele trugen Ihre E-Mail-Adresse ein – die Hypothese der Nachfrage nach dem Dienst bestätigte sich.

4. Fehler: Zu lange an der falschen Idee festhalten

Nicht wenige Gründer haben das Idealbild eines Unternehmers, der fest an seine Idee glaubt – und an ihr festhält trotz aller Widrigkeiten. Auch wenn ein gewisses Durchhaltevermögen als Gründer sicher nicht falsch ist, lässt sich in Wahrheit relativ schnell feststellen, ob das Start-up überhaupt erfolgreich sein kann.

Ries macht dazu zwei Hypothesen aus, die sich relativ früh bestätigen müssen: Die Werthypothese besagt, dass das Unternehmen einen Nutzen für die Kunden bietet. Sie wird dadurch bestätigt, dass das Produkt Early Adopter – also frühe Anwender – findet, die es nutzen.

Die Wachstumshypothese ist die zweite Hypothese, die für das Funktionieren der meisten Geschäftsmodelle zutreffen muss. Sie besagt, dass das Produkt auch über den kleinen Kreis der Early Adopter hinaus Anklang findet – also einen großen Markt finden wird.

Ries nennt Facebook als ein Unternehmen, dem es sehr schnell gelang, beide Hypothesen zu bestätigen: Die Werthypothese bestätigte sich, weil schon die ersten registrierten Nutzer sich häufig anmeldeten und viel Zeit auf dem sozialen Netzwerk verbrachten. Die Wachstumshypothese bestätigte sich, weil sich an Colleges, an denen Facebook neu startete, binnen kürzester Zeit sehr viele Studenten anmeldeten. Meist waren es drei Viertel aller Studenten innerhalb von sechs Monaten – und das ohne Marketing-Ausgaben. Die frühen Erfolgsdaten stärkten das Vertrauen der Investoren, die schnell eine Millionenfinanzierung genehmigten.

Gelingt es nicht, beide Hypothesen zu bestätigen, kann eine Kehrtwende notwendig sein – Pivot nennt Ries das. Mögliche Konsequenzen sind beispielsweise, dass ein Start-up seinen Kernnutzen enger oder breiter fasst, auf eine neue Kundengruppe zielt oder seinen Vertriebskanal ändert. Wie immer lässt sich jede Änderung als Hypothese am echten Markt testen. Ries schlägt monatlich „Pivot-Meetings“ vor, in denen Daten analysiert werden und somit überprüft wird, ob sich das Unternehmen auf dem richtigen Weg befindet.

5. Fehler: Zu langes Zögern

Ries glaubt, dass viele Start-ups zu lange damit warten, ihr Produkt am Markt zu testen. Ein Minimal Viable Product, wie er es nennt, also die am schnellsten realisierbare Minimalversion eines Produkts, sollte dazu dienen, herauszufinden, ob nach dieser Art Produkt überhaupt eine Nachfrage am Markt herrscht. Außerdem kann sich das Unternehmen so schnell erstes Feedback von echten Kunden holen. Ein Start-up muss eben sein Geschäftsmodell erst noch finden. Im Extremfall kann dieses Minimalprodukt auch nur ein Test sein – wie in den Fällen Zappos und Dropbox (siehe Punkt 3).

6. Fehler: Sich von schmeichelhaften aber irreführende Kennzahlen ablenken lassen

Ein Start-up benötigt die richtigen Kennzahlen, um den eigenen Erfolg zu messen. Allzu oft verlassen sich Gründer laut Ries aber auf Kennzahlen, die für den Erfolg unerheblich sind aber vor allem dem eigenen Ego schmeicheln. Er nennt diese Kennzahlen Vanity Metrics – Eitelkeitskennzahlen. Sie sehen gut aus, bringen das Geschäftsmodell aber nicht voran. Dazu gehören Aufmerksamkeit durch die Medien, Anzahl von Fans der eigenen Facebook-Seite, in das Start-up hineingesteckte Arbeit oder das Erreichen selbstgesteckter Meilenstein-Ziele. Am Ende entscheiden die Kunden am Markt über Erfolg und Misserfolg des Unternehmens.

Stattdessen sollten Gründer die richtigen Core Metrics herausfinden – die Kennzahlen, auf die es wirklich ankommt. Das könnte beispielsweise der Zuwachs an zahlenden Kunden oder die Weiterempfehlungsrate von Kunden sein. Mittels so genannter Kohorten-Analysen lassen sich auch frühe Nutzer mit später hinzugestoßenen Nutzern vergleichen und herausfinden, ob beispielsweise die Weiterempfehlungsrate gestiegen oder gesunken ist.

7. Fehler: Bei der Wachstums-Strategie verzetteln

Ist erst einmal der Markteintritt gelungen und es besteht eine Nachfrage nach dem Produkt, benötigt jedes Start-up eine Wachstumsstrategie. Ries sieht hier im Wesentlichen drei Möglichkeiten für schlanke Start-up zu wachsen:

1. Zufriedene Kunden halten
2. Virale Verbreitung des Produkts über Empfehlungen
3. Zahlende Nutzer, mit deren Einnahmen in klassische Marketingausgaben wie Werbung investiert werden kann

Grundsätzlich könne zwar jedes Geschäftsmodell auf mehreren Wachstumsmotoren fußen. Start-ups sollten sich aber auf einen der drei konzentrieren und diesen auf Hochtouren bringen, rät Ries. So lasse sich der Erfolg neuer Produktfunktionen bewerten: Nur wenn sie das Wachstum beschleunigen, sind sie sinnvoll.

Um das zu überprüfen, schlägt Ries einen sogenanntenA/B- oder Split-Test vor: Zufällig ausgewählt erhält nur die Hälfte der Kunden eine neue Funktion. Anhand von Feedback und Kennzahlen wie der Weiterempfehlungsrate lässt sich nun herausfinden, ob die Neuerung sinnvoll war.“

Originalzitat aus: http://derstandard.at/1363709600998/Die-sieben-Todsuenden-von-Start-ups, Stephan Dörner, WSJ.de/derStandard.at, 30.4. 2013

http://blogs.wallstreetjournal.de/wsj-tech/2013/04/29/die-sieben-todsunden-von-start-ups/

Status des Startup-Ecosystems in Österreich und CEE

Status des Startup-Ecosystems in Österreich und CEE

 

Das Startup-Ecosystem in Österreich boomt. Mit Superlativen wie „Boom“ sollte man zwar vorsichtig umgehen, aber zur Beschreibung des aktuellen Zustandes der Mobile- und Internetszene hierzulande scheint es angebracht. Die subjektive Wahrnehmung wird durch die Zahlen und Fakten gestützt, die – i5invest und SpeedInvest – in den letzten Monaten gesammelt und ausgewertet haben.
Hier kann man die Infografik hochaufgelöst herunterladen:
Download1Download2.

Hier die Zusammenfassung der Inhalte eines Pressegesprächs mit i5invest-Gründer Markus Wagner, SpeedInvest-CEO Oliver Holle, StartEurope Co-Founder Jürgen Furian und Niki Ernst, Initiator von Austrian Innovation Center Silicon Valley:

Speaker: Markus Wagner
i5invest 2007 gegründet als Inkubator (“Brutkasten”) für Online- und Mobile-Startups. Aktueller Track Record (“Exited”): 123people, adaffix, tupalo.com, integra performance, payolution.

Markus Wagner (i5invest) und dieIdee.eu

“Branche mit neuem Selbstbewusstsein – wenig Jammern, viel Tun”
“Noch nie gab es in Österreich eine so hohe Dichte an Online- und Mobile Startups”
“Österreichische Top-Startups halten im internationalen Vergleich mit, weitere Initiativen in diese Richtung sind aber gefragt”
“Wien hat große Chancen als Hub zwischen West- und Zentraleuropa. Damit wir das nicht ver¬schlafen starten wir die Initiative ‘Made in Austria goes Global’.”

Startup Eco-System 2007
– Initiative ging von einzelnen

Gründer-Persönlichkeiten aus
– Wenige Neugründungen
– „Gründen“ war keine Job-Option für Studienabgänger und Manager
– keine österreichische Startup-Szene
– kein internationales Netzwerk

Startup Eco-System 2013
– Die erste Nachwuchsgeneration gründet selbst (vom Trainee zum Gründer, Entrepreneur in Residence „EiR“-Programm bei i5invest etc.)
– Gründer coachen Gründer (i5/ SpeedInvest/Sektor5/austrianstartups.com/Startup Academy)
– Erste Serial Entrepreneurs investieren in Startups –> Business Angel Nachwuchs
– Zunehmend professionalisierte Gründerszene: Startup-Cluster Spengergasse, Events (Pioneers, StartupLIVE …)
– Strukturen besser etabliert, die Neugründungen begünstigen: Coworking-Spaces (Sektor5 …), Business Angels & Early Stage Fonds
– Eine sich organisierende Startup-Szene mit eigenen Medien (inventures.eu, austrianstartups.com, …)
– Internationale Sichtbarkeit für österreichische Startups, Unternehmen und „Innovation made in Austria“
– Die Startup-Szene entwickelt sich zu einem unkontrollierten chaotischen System – im besten Sinne!

Gründe
– Success-Stories einiger Unternehmen (3UnitedAG 2006, Qpass/ucp morgen 2007)
– Erfolgreiche Gründer bringen Kapital & Netzwerk in Neugründungen bzw.
– Professionalisierung der Startup-Strukturen ein
– Auf technischer Seite auch im internationalen Vergleich extreme hohes
– Ausbildungsniveau (TU Wien, WU, Hagenberg,…)
– Beginn des App-Booms, Boom im Performance Marketing
– i5invest: Seither rund 20 erfolgreiche Inkubationen mit einer Exit-Quote von aktuell bisher 30 Prozent, operative Erfolgsquote 75 Prozent, alle Unternehmen sind international tätig – das zeigt: Gründen muss nicht immer hochriskant sein, sondern ist auch eine Karriereoption!
– Startup-Boom in Deutschland strahlt aus
– Unser Binnenmarkt ist zu klein für klassische Copy-Cat Modelle – das zwingt uns zur Innovation und Internationalisierung
– SpeedInvest: Substanzielles Risikokapital für Early Stage Finanzierungen in der österreichischen Digital Industry
– Entwicklung der Shared Offices-Infrastruktur als Hubs für Startups der Creative Industry (aktuell über 20 relevante Coworking-Spaces)
– Zahlreiche Event- und Netzwerkserien für potentielle Unternehmer (u.a. Pioniers Festival mit internationaler Leuchtkraft)
– Staatliche Initiativen: AWS, „GmbH light“

Was wünsche ich mir für die nächsten 3 Jahre?
– Österreich/Wien wird #1 Startup-Location in der Region (Bratislava 40 Minuten entfernt und ungenutztes Kooperationspotential)
– Series A/B/C Investoren in Österreich
– Ausgebautes internationales Series A/B/C Finanzierungsnetzwerk (Investoren müssen sich kennen und gemeinsame Erfolgsbeispiele haben) – Return on Investment Fallbeispiele –> Exits
– Internationalisierungs-Unterstützung für Startups (Die beste Unternehmensfinanzierung ist Kundenumsatz)
– Breite Standortvermarktung von Österreich/Wien in CEE als Gründerzentrum
– Kein Jammern, tun!

Über Markus Wagner
Born in Vienna, Markus Wagner has worked in mobile & internet communication from the outset of his career. In 2000 he founded Xidris and acted as the company’s managing director until 2004. Xidris soon became one of Europe’s lead¬ing providers of mobile communication services. It was subsequently merged into the 3united AG which was sold to the US company VeriSign Inc. in early 2006. As Vice-President for Product Innovations & Business Development of VeriSign Markus divided his time between Vienna and New York and worked with US media companies such as NBC, CBS, FOX and ClearChannel to launch new interactive and content services. In 2007 Markus founded the business incubator i5in¬vest (CEE). He hold several supervisory board positions in European venture capital funds as well as startups. Markus was awarded as the Austrian Business Angel 2010 and won the Austrian Private Equity & Venture Capital Award 2010. Markus is co-founder of the Austrian web/mobile/high-tech cluster InitialFactor located in Vienna and co-organizer of the STARTUP WEEK.

Speaker: Oliver Holle
SpeedInvest 2011 gegründet als Super-Angel Fonds (aktuell rund 11 Millionen Euro). Bündelt Kapital privater Business Angels. Investiert in Online- und Mobile-Startups (Fokus bisher Österreich, zunehmend Fokus auf CEE). Aktuelle Investments (Auszug): kochabo.at, Shpock, Sip:Wise, Joblocal.

– „Es mangelt nach wie vor an österreichischem Risikokapital, es gibt aber positive Entwicklungen“
– „2012 konnten österreichische Online-Startups ein Exit-Volumen von über einer halben Milliarde Euro realisieren“
– „Österreichische Startups reüssieren in SV: INdoo.rs, runtastic, Sip:Wise, Everbill, BUFFER
– „Die aktuell heißesten Startups Österreichs kommen aus den Bereichen Mobile Apps, Mobile Fitness Tracking und E-Commerce“
– Speedinvest verdoppelt US-Ressourcen: 2. Senior Partner im Valley, Office in San Francisco, strategische Partnerschaft mit Blackbox Ventures und Rainmaker Capital

Austrian Startup Report 2011/2012
(Initator Speedinvest, Partner StartEurope, WU-Wien / Institut Franke)
– 1500 Startups, 250 Investoren, 200 Stakeholders befragt
– Ökosystem hat sich in letzten 2-3 Jahren massiv verbessert
– 40 Prozent der Gründer haben schon vorher Startup-Erfahrung gesammelt
– 70 Prozent der Startups sind mit Produkt oder zumindest Prototyp live
– geringe Kapitalanforderungen: 50% suchen 100.000-300.000 Euro
– Größere Finanzierungsrunden sehr selten und schwierig
– Steuern, Regulierungen als problematisch gesehen
– Förderlandschaft: positiv, aber noch zu intransparent
– Viele Gründer reden über die “Option Ausland”, kaum jemand tut es!

Nach wie vor ist in Österreich weniger privates Risikokapital vorhanden, als der Markt benötigen würde. Vor allem im Bereich der Anschlussfinanzierung, also der Finanzierung der Wachstumsphase der Startups, ist ein schwieriger Bereich. Bessere Strukturen und eine verbesserte Organisation des vorhandenen Business Angel Capitals hat nicht zuletzt SpeedInvest geschaffen.

Bei den Gründungsfinanzierungen wird der Mangel an Venture Capital durch das umfangreiche öster¬reichische Förderungssystem zumindest zum Teil ausgeglichen. Vor allem die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und die Fonds der Austria Wirtschaftsservice GmbH (AWS) haben in den letzten vielen Tech-Startups finanzielle Starthilfe gegeben.
Das AWS legt in Kürze einen neuen Fonds auf und erweitert damit das Förderangebot weiter:
– AWS Business Angel Fonds
– AWS Gründerfonds

2012 ist auch „Media for Equity“ in Österreich angekommen. In Deutschland schon lange von den großen Verlagen getrieben, haben hierzulande mittlerweile SevenOneMedia und das Verlagshaus Styria dedizierte Media for Equity-Angebote.
Im Bereich der Finanzierung scheint mit 1000×1000.at nun auch das Thema Crowdfunding in Österre¬ich Einzug zu finden.

Ein weiterer Trend ist die Professionalisierung des Business Angel Netzwerkes, das nicht zuletzt in der Gründung der AAIA (austrian angels investors association) seine Ausprägung findet.

Einer der wichtigsten Motoren der Wachstumsdynamik des Startup-Ecosystems sind erfolgreiche Exits. Anhand dieser Kennziffer ist die aktuelle Entwicklung in Österreich schön zu verfolgen. 2012 verzeichneten wir die Exits von insgesamt acht österreichischen Online- und Mobile-Startups. Dabei wurde ein geschätztes Volumen von rund 500 Millionen Euro realisiert (Details siehe Infografik).

Exits/Transaktionen österreichischer Online- und Mobile-Startups:
2012: acht Exits, 2011: neun Exits, 2010: sechs Exits, 2009: kein Exit, 2009: ein Exit, 2007: 2 Exits

Auszug aus den aktuell heißesten österreichischen Startup-Eisen
runtastic.com
Mobile Fitness Tracking. Über 15 Millionen App Downloads, Sportcommunity mit drei Millionen Usern. 45 Mitarbeiter.
shpock.com
Mobiler Flohmarkt, bereits mehr als 150k Downloads und #1 in Deutschland und Österreich.
wikifolio.com
Social Investment und Social Trading. 12 Millionen Euro „Assets under Management“ in wikifo¬lios nach nur fünf Monaten. Live in Deutschland, in Kürze Marktstart in Österreich.
kochabo.at
Lieferservice für Lebensmittel & Rezepte. Start in Österreich, bereits Akquisitation in der Schweiz, Start in Deutschland.
buusuu.com
Mobile Learning. Sitz in London.
SipWise.com
Open Source VOIP Provider mit Kunden in ganz Europa. 2010 gestartet, bereits Umsätze im sie¬benstelligen Bereich, am Sprung in USA.
Everbill.com
In Ö bekannt als EPUNet, jetzt finanziert durch Dave Mac Lure’s 500 Startups und zuhause im Silicon Valley.

Über Oliver Holle
Oliver is a serial entrepreneur with deep experience in the mobile and internet industry. While still a student in 1992, Oliver founded his first company SYSIS, one of the first European internet startups. A few years and much learnings later, Together with Werner and Daniel, Oliver turned SYSIS’s focus towards mobile, which resulted in 2004 in the formation of 3united AG, a local 3-way merger that created a top European player in the mobile content industry. Early 2006, 3united was acquired by VeriSign Inc. at a valuation of USD 67m. Oliver spent two years in Santa Cruz, working for VeriSign, building a US network and learning to surf. As a CEO of Speedinvest, Oliver is responsible for all things related to corporate development and strategy, from fundraising to strategic partnerships, all the way to M&A. Oliver has an MPhil in Economics from Columbia University.

Speaker: Jürgen Furian
STARTeurope wurde Ende 2009 als Organisation zur Aktivierung und Förderung von Unternehmertum in Österreich und Europa gegründet. Track Record: 35+ Startup Live – Veranstaltungen in ganz Europa, Organisation der Startup Week und des Pioneers Festivals in Wien, welches erstmals die Aufmerksamkeit der internationalen Startup Szene auf den Wirtschaftsstandort Österreich brachte. Verantwortlich für die Organisation von monatlichen Networkingveranstaltungen für die österreichische Startup Szene unter dem Namen “Startup Lounge”. Initiator des interdisziplinären Universitätskurses “Garage” (Wirtschaftsstudenten arbeiten an konkreten und realen Geschäftsideen mit Studenten anderer Universitäten).

– “Noch nie gab es innerhalb Österreichs so viel Aufmerksamkeit für das Thema Tech Startups – das hat Vor- und Nachteile”
– “Neben dem Bereich Finanzierung hat vor allem der Bereich ‘Ausbildung’/ ‘Aufklärung’(Gründen, Finanzierung, Trends, Know How …) einen großen Verbesserungsbedarf im österreichischen Ecosystem”
– “Internationale Vernetzung ist für österreichische Startups eine Pflichtaufgabe. Veranstaltungen wie das Pioneers Festival treiben diese voran”
– “Wien befindet sich in einem internationalen Standortwettbewerb und muss seine Rolle darin finden.”

Zahlen, Daten, Fakten zum Gründerevent Startup Live:
2009: 145 Teilnehmer 2 Veranstaltungen
2010: 293 Teilnehmer 4 Veranstaltungen
2011: 475 Teilnehmer 8 Veranstaltungen
2012: 1134 Teilnehmer 21 Veranstaltungen

Alter der Teilnehmer:
37% 25-29
33% 18-24
15% 30-34
6% 40-49

50% Studenten
22% weiblich, 78 % männlich

Erkenntnisse
– Interesse an dem Thema “Tech Startups” gestiegen
– Unterstützung innerhalb der Szene deutlich gestiegen
– Frauenquote immer noch zu gering
– Hauptsächlich dominiert von jungen Personen

Über Jürgen Furian
Jürgen is Co-Founder and Head of Business Development at STARTeurope.at.
STARTeurope, provides early stage start-up intelligence and support to entrepreneurs across Europe. STARTeurope are specialists in networking and connecting the start-up community with the right synergistic blend of technical and business expertise, including investment direction to private and public resources and mentoring help. The start-up event brands, Pioneers’ Festival, Startup Live and Startup Lounge, create positive environments that nurture, educate and promote entrepreneurship both nationally and internationally. Additionally, STARTeurope is uniquely positioned to provide corporations and start-ups a pathway to mutually benefit from each other — both in terms of new innovative products and from an intellectual, talent resource perspective.

Speaker: Niki Ernst
Austrian Innovation Center Silicon Valley ist eine Non-Profit-Organsiation. Sie wurde 2013 in Wien unter dem Claim “Connecting the Danube with Silicon Valley” gegründet.

– „Im Silicon Valley gibt es das vitalste und kompetitivste Online- und Mobile-Startupecosystem der Welt. Österreichische Unternehmen müssen dort Anschluss finden.“
– „Der österreichische Online- und Mobile-Markt hinkt Jahre hinter der Entwicklung im Silicon Valley. Diesen Gap müssen wir schließen.“

The aicsv connects Austrian companies, startups, researchers with the Silicon Valley by helping them find business & investment opportunities and scout technologies. We are facilitating connections among investors, business partners, influencers, thought leaders. Our goal is to support Austrians opening labs and regional subsidiaries. We are evangelizing and educating on values of innovation, entrepreneurship, diversity, open-mindedness, creativity etc. The aicsv is highlighting newest trends in the Silicon Valley and shows innovative potential of Austrian (and CEE) companies.

Über Niki Ernst
Niki has been working in the advertising industry since he was 8 years old. For some annoying, for some fun, for some kult, the tv commercial he acted in as a child in 1980 in was aired over 13 years without interruption. However his career continued after school in international advertising agencies like BBDO or McCann Erickson where he focussed on client service and network coordination for international clients like DaimlerChrysler or Siemens mobile. 2005 he graduated executive MBA at the Danube University in Krems. In 2008 he started with his own Agency, planetsisa and raised offices in Vienna and Salzburg. Since 2009 he is attached to the TEDx network and was assigned TEDxAmbassador in 2011. With his personal motivation both to connect and combine his passions and to reinvent the business model “advertising agency” he initiated the Innovationagency, a worldwide network of companies in the creative business in 2012. The innovationagency is a network of 12 companies in Berlin, Vienna, Zagreb, New York, Los Angeles and San Francisco – where he met other Austrian veterans to launch the AICsv.

Source: http://i5invest.com/2013/01/status-des-startup-ecosystems-in-osterreich-und-cee/#respond

Investor Markus Wagner (i5invest) über Herzblut, Fokussierung und die Liebe zu Innovation

Gernot Pfingstl traf sich mit der österreichischen Investor-Legende Markus Wagner (i5invest).

„Wagner gründete 1999 mit fünf weiteren Studenten der FH Salzburg das Startup wap.at Internetservices GmbH. Das Unternehmen des gebürtigen Wieners konzentrierte sich auf Handyapplikationen.“ Wagner entwickelte mit seinen Studienkollegen in der Boomzeit der Mobiltelefonie technische Möglichkeiten, wie zB. Mobiles Ticketing oder auch mobile E-Commerce Applikationen (m-commerce, Bezahlen per Handy am Colaautomaten). Sie ermöglichten auch das „Handyvoting“ bei „Starmania“.

Wagner war ab 2001 Geschäftsführer der nun unter dem Namen Xidris tätigen Firma. 2004 fusionierte man mit zwei weiteren Firmen zur 3united, Wagner wurde Vorstand für Technology & Media Partnerships.

2006 – nach einem Jahr Investorensuche wurde die Firma um 55 Millionen Euro vom US-Internet- und Kommunikationskonzern VeriSign gekauft. Wagner, der mit der nahtlosen Integration von 3united in Verisign betraut war, verließ ein Jahr später das Unternehmen und gründete das Unternehmen i5invest zur Förderung von Internet-Start-Ups. Aktuelle Projekte sind unter anderem die Personensuche 123people.at und die Iphone/Android App Runtastic sowie weitere innovative B2C Applikationen.

Quelle: http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Markus_Wagner

Markus Wagner (i5invest) und dieIdee.eu

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Markus, aus Deiner bisherigen Erfahrung heraus: Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die einen erfolgreichen Unternehmer klassifizieren.

Markus Wagner (i5invest): Ganz klar die Fähigkeit, das Ganze (Anm. die Idee) umzusetzen. Dazu braucht es Menschen, die etwas zustande bringen. Ein Büro, also ein Geschäftslokal, in dem sich das ganze abspielt. Also eine bestehende Konstruktion, nicht nur einen Businessplan.
Das wichtigste neben einem gewissen Startkapital ist die Begeisterung, die man einer Idee gegenüber mitbringt. Und auch das Team, die Menschen.

Für mich ist es wichtig, dargestellt zubekommen, wer sind die Menschen, die die Idee auch tatsächlich umsetzen. Wieviel Zeit investieren sie, machen sie das nebenbei, oder sind sie mit Leib und Seele Unternehmer.

Eine Einzelperson, oder ein schlampig zusammengestoppeltes Team hat keine Chance auf Förderung. Begeisterung ist extrem wichtig für den weiteren Firmenaufbau. Das Team sollte Referenzen und Commitment besitzen.

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): „Was sind die Eigenschaften des erfolgreichen Start-up Teams? Was sollte man mitbringen?“

Markus Wagner (i5invest):  Credibility also Glaubwürdigkeit ist sehr wichtig um zu reüssieren. Als Junger Kreativdesigner, könnte das zum Beispiel eine gute Story sein, also gutes Storybuilding ist wichtig.
Eine ausgezeichnete Vertriebsfähigkeit ist wichtig, um in weiterer Folge Umsätze zu generieren, und somit sich für Investoren attraktiv positionieren zu können. Die wirtschaftliche Entwicklung plausibel darstellen zu können, ist essentiell.

Generell ist die Mentalität in Österreich im Vergleich zu Amerika (wo ich in New York für Verisign die Transition von 3 United erledigt habe), eine viel offenere.
In Amerika werden auch Produkte, die man in Europa eher produktlastig vermarktet, eher vertriebslastig „angepriesen“. Kurioserweise wirkt Europa trotz oftmals höherer Produktqualität fast schüchtern. Ich kann nur jedem raten, nicht schüchtern zu sein, sich professionell zu vermarkten, auf Veranstaltungen zu gehen, mit Leuten zu reden, und es einfach zu probieren.

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Besteht dabei nicht die Gefahr des Ideenklaus?

Markus Wagner (i5invest): Es ist oftmals besser, Input für seine Ideen zu bekommen, Austausch zu leben. Gerade in meinem Bereich (Anm. Business 2 Consumer) ist Ideenklau keine große Sache. Anders sieht es aus, wenn Patente im Spiel wären. Dort reicht schon die reine Erwähnung in einer Diskussion als Veröffentlichung im engeren Sinne.

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Wie lassen sich Gesellschafter-Streitigkeiten nach der Gründungsphase vermeiden?

Markus Wagner (i5invest): Eine lose schriftliche Vereinbarung ist ausreichend, wo klar gelegt wird, wie die Eigentumsverhältnisse zum Start geregelt sind. Auch sollte enthalten sein, was im Ausstiegsfall eines Kollegen mit dessen Anteilen geschieht. Dies im Hinblick darauf, dass ein Neuer ihn vertreten kann.

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Was bedeutet Investment für Dich?

Markus Wagner (i5invest): Ein Investment ist Zeit gegen Anteile zu tauschen. Also Zeit gegen Anteile, für die Leistung im Marktpreis plus Gewinnaufschlag gerechnet wird.
Stichwort: „Geiles Setup“
Eine Idee, ohne Attraction, ohne Nachweis eines bisherigen Markterfolges, ohne Förderungen, ohne Investoren, ohne Umsatz wird anders bewertet werden müssen, als eine Firma, mit guten Leuten, wo bereits Umsätze fließen und ein gewisser Markterfolg erkennbar ist.

Ein Beispiel: Im Speedinvest (Anm. http://speedinvest.com/) bewerten wir, wie sich ein fiktives 100.000 Euro Investment rechnen würde. Wir operieren mit Ausfalls- und Gewinnwahrscheinlichkeiten. Mit einer Wahrscheinlichkeit von z.B. 10% wird das Investment von 100.000 einen Gewinn von mehr als 1 Mio. erzielen. Ist das genug, um als Investor langfristig erfolgreich zu sein? Nein. Kosten müssen gedeckt sein, Gewinn muss erzielt werden, das Risiko langfristig sicher abgedeckt sein, und die Opportunitätskosten (100.000 als Anzahlung für ein Strandhaus) ebenfalls zumindest überlegt werden.

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Wie würdest Du als Start-UP eine Firma groß machen?

Markus Wagner (i5invest): Um eine Firma vorzubereiten, die „echt geil“ ist?
Sich niemals mit Mittelmaß zufrieden geben. Eine High-Quality Mannschaft zusammenstellen, die Großartiges zu verändern imstande ist. Teilen, Anteile an großartige Menschen abgeben, sodass die Chance größer wird, dass die Firma zu Erfolg kommt!

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Du bekommst, jährlich 1000 Projektanfragen, wie hoch ist die Quote, derer, die Du förderst?

Markus Wagner (i5invest):  Von 1000 Projektanfragen hört man im Laufe der Jahre nur von 20 wieder Positives. Es gilt zu bewerten, wohin die Reise geht.

Ein Beispiel. In einem potentiellen Milliardenmarkt kann man in 50 Firmen investieren. Wenn eines davon reüssiert, hat man die Anfangsinvestitionen für die anderen 49 durch den Gewinn des einen über-kompensiert. 1:20 oder 1:50 funktioniert in einem Milliardenmarkt. Die Frage ist, wieviel Risiko ist man bereit zu tragen. 50:50 ist eine sichere Sache und meistens kein gewinnträchtiges Geschäft, außer in monopolisierenden Geschäftsbereichen.

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Hast Du eine Entscheidung, eine Firma unterstützt zu haben, in Deiner Laufbahn bisher bereut?

Markus Wagner (i5invest): „Nein, denn in der bisherigen Zeit war es möglich viel coolere Projekte zu machen. Damals hätte es einfach bei diesen Firmen nicht gepasst.“

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Was sind die für Dich wichtigsten Startbedingungen für ein Startup? Deine Checkliste?

Markus Wagner (i5invest):

  • Das Netzwerk, die Community, in der man agiert. Wer sind die Menschen, auf die ich zurückgreifen kann?
  • In welchen Bereichen liegt meine Kernkompetenz, wo kenne ich mich gut aus?
  • Wissen und unternehmerischer Wille. Der Biss weiterzumachen, wo andere aufhören
  • Das Erkennen von nötigen Komplementärbausteinen
  • Konzentriert auf 1 Idee fokussieren, nicht 10 Dinge gleichzeitig machen

Die Eintrittswahrscheinlichkeit für ein cooles Setup ist dort hoch, wo Kompetenz, Wissen und Wille da sind. Dort beginnt eine Idee aufzugehen. Eine faire Chance auf Erfolg erhält man mit dem richtigen Team und mit dem richtigen Netzwerk, auch mit Pressekontakten (befreundeter Journalisten)

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Thema Scheitern als Kultur USA vs. Europa

Markus Wagner (5invest): Es ist ein Mythos, dass Scheitern in den USA besser angesehen ist, als in Europa. In Wirklichkeit geht es um die Menschen, die sich in der Vergangenheit bewiesen haben; wenn ein guter Mann gescheitert ist, bleibt er ein guter Mann. Eine Pflaume jedoch bleibt immer eine Pflaume. Interessanterweise gehen Unternehmer, mit Herzblut nicht mehr in ein Angestelltenverhältnis zurück. Einmal als Selbständiger Blut geleckt, immer Unternehmer…

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Wie würde Dein „Dream-Team“ konkret aussehen?

Markus Wagner (i5invest): Ich würde die Besten am Markt von meiner Idee begeistern, und mit Ihrer Expertise und Erfahrung ein Unternehmen gründen. Ihnen Anteile am gemeinsamen Unternehmen überschreiben und durchstarten.

Dies könnte bei einem Mobilfunk-Startup z.B. Alexander Oswald (eh. Nokia Alps) für Vertriebserfahrung sein, kombiniert mit Boris Nemsic (eh. Generaldirektor Mobilkom Austria, Telekom Austria).

Sinnvoll ist es gute Leute zu einer gemeinsamen Idee zusammenzubringen. Gutes Marketing und gute Medienkontakte runden das Bild ab. Tüftler müssen raus aus ihrer Rolle als Tüftler. Es gibt keine Alternative als in den Vertrieb zu gehen. („Anrufen, Treffen, vermeiden zu Hause zu sitzen und sich zu beschweren, dass Österreich so schwierig ist.“)

Nicht abschrecken lassen von Kritik. Feedback ernst nehmen. Einfach Energie investieren. Das zahlt sich aus!

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Wodurch entscheiden sich Investoren und wie bewerten sie?

Markus Wagner (i5invest): Der Branchenerfolg des Investors ist entscheidend.

„Ein gutes Team kann mit Geld viel anfangen. Den Anspruch an coole Leute kann man nicht runterschrauben!“

1000 Firmen buhlen um 50 Investoren! Es gibt genügend Förderinstitutionen in Österreich ZIT (www.zit.co.at/foerderungen.html) , AWS(www.awsg.at/) , FFE (http://www.fraunhoferventure.de/leistungen/finanzierung/FFE/index.jsp) Jedes dritte Projekt wird in Österreich gefördert. Bewirbt man sich bei 3 Förderinstitutionen mit dem richtigen Setup ist die Wahrscheinlichkeit groß, rasch durchstarten zu können.

Jeder Investor beurteilt die Schnelligkeit (Time-to-Market), wie schnell man das Produkt am Markt herzeigen kann. Auch das Feedback, die Begeisterung der Gründer und die Attraction des Produkts. Weiters ist es wichtig so rasch wie möglich das Produkt am Markt zu launchen, sonst sind Investoren nicht interessiert. (Falle!)

Investor USA: hat 100 Projekte und kalkuliert mit einer Ausfallswahrscheinlichkeit von 1 zu 20.

Investor EU: hat 5 bis 10 Projekte und kalkuliert mit einer Ausfallswahrscheinlichkeit von 1 zu 3.

„Gar keinen Investor zu brauchen ist der beste Weg einen Investor zu finden“

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Wie ist der 3United Verkauf an Verisign in die Wege geleitet worden?

Markus Wagner (i5invest): „Im Jahr 2005 begannen wir den Verkauf von 3 United vorzubereiten. Von 10 Firmen kamen 2 in die nähere Auswahl. Es ging darum Market-Awareness in Amerika zu generieren. Der Weg dazu war beim Prestige-trächtigsten Pitch in Amerika zu der Zeit zu gewinnen. Wir gewannen den Pitch zum „American Idol“, erlangten dadurch die Awareness in Amerika, standen in der Auslage und Verisign hatte die Wahl, selbst zu kaufen, oder jemand anderer hätte gekauft. Wenn jemand anderer gekauft hätte, hätte Verisign später ein Problem gehabt.“

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Rätst Du Jungunternehmern ohne perfektes Setup zu starten?

Markus Wagner (i5invest): Wichtig ist es mit exzellenten Leuten zusammenzuarbeiten. Nur im Team erreicht man, dass mehr weitergeht, auch wenn man selbst krank ist, und jemand für dich weiterarbeitet. Wenn Du einmal down bist, werden exzellente Leute Dich wieder aufrichten, und weiter geht es. Das ist der Teamspirit. „Das Team hat einen hohen Wert für den Erfolg der Firma“

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Wie wichtig ist Geld für einen Investor?

Markus Wagner (i5invest): Grundgedanke von Investition ist mehr Geld raus zubekommen, als investiert wurde. Das ist nicht die einzige Motivation. Wert schaffen, ist die zweite.

Viele Millionäre sind aus Spaß dabei an der Sache. Ein positiver unternehmerischer Antrieb überbrückt Momente, wo es schwierig weitergeht.

Nichtsdestoweniger hört eine Unterstützung einer Firma nach 12-18 Monaten bei Nichterfolg auf. Dies wird klar kommuniziert, mit klarem Schnitt am Ende. Erwartet wird vom Gründer ein Vollzeitcommittment. „Ganz oder gar nicht!“

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Wordrap. „Auffallen?“

Markus Wagner (i5invest): … ist schwieriger geworden unter der Masse der Startups. Performance Marketing wichtiger und gute Co-Kollegen.

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Grundantrieb?

Markus Wagner (i5invest): … ist nicht Geld machen. Mitaufbauen, Erfolge teilen. Sich miteinbringen. Kontakte gegenseitig herstellen. Positive Incentivierung. Mit Leuten und Team zusammenarbeiten. Wer bringt wieviel Zeit ein? Konzept nicht verstecken, weil ein offenes Konzept viel mehr Kommunikation ermöglicht.

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Umsatz?

Markus Wagner (i5invest): … Das schwierigste ist auf Umsatz zu kommen. Viel Energie ist notwendig um dorthin zu kommen.

Umsatz ist ein Qualitäts-Siegel für den Erfolg eines Unternehmens. Und oftmals vernachlässigt in Europäischen Unternehmen ist der Verkauf. Bei Verisign ist sogar der Entwicklungschef in Verkaufsgespräche mit Kunden miteingebunden.

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Aus Anerkennung gegenüber dem Kunden, als Wertschätzung und auch um Kundenbedürfnisse direkt wahrzunehmen.

Markus Wagner (i5invest): Auch um Mehrwerte zu generieren. Keine Angst vor Abfuhr. Sales Kultur ist oftmals bei Start-Ups unterentwickelt, im Vergleich zur Produkt und Technologie-Verliebtheit.

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Wordrap. Absatzmarkt?

Markus Wagner (i5invest): Tirol liegt von Wien ausgehend gleich weit entfernt wie Köln. Also zur Tiroler Tageszeitung gehen oder zur RTL-Gruppe. Mit dem Zug liegt München näher und ist schneller erreichbar als Bregenz. Es gibt keine Grenze zu Deutschland mehr. Der Deutschsprachige Raum besteht aus mehr als 90 Millionen Konsumenten. Schweiz ist extrem innovativ.

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Austesten?

Markus Wagner (i5invest): … man muss viele Sachen mit Feedback austesten. „Um dem Glück eine Chance zu geben, ist es wirkliche Arbeit. Ein Team muss mühsam zusammengekratzt werden.“

Man muss die Schlagzahl hoch halten. Termine kurz halten, wenn es keinen Sinn macht. Schneller Zyklus, hoher Takt: Zeit sinnvoll nutzen. In 3 Tagen kann man mittels Bahn im Team in Deutschland 30 Kundenkontakte erledigen; Rail-Plus-Ticket sei dank.

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Kochabo.at, Michael Ströck?

Markus Wagner (i5invest): Unternehmer aus Bekannten Familien (www.stroeck.at bzw. http://www.wirtschaftsblatt.at/home/service/509444/index.do?index=8&direct=) wollen Neues ausprobieren.

Kochabo.at – wichtig hierbei:

  • Kundenzufriedenheit
  • Customer Lifetime Value
  • Deckungsbeitrag
  • Weiterempfehlungrate
  • ABO-Verlängerungsrate
  • Wieviele Abonnenten?
  • Wie Nachhaltig?
  • Sinnvoll definierte KPIs.
  • Onlinemarketing vs. Print / Flugzettel
  • Logistik
  • Qualitätssiegel
  • Produktentwicklung und Konzeption
  • Frische
  • Rezepte müssen gut sein
  • Veganer, Laktose, Milchintoleranzen
  • Mutationen wie Volumen, Skalierbarkeit
  • Kundenwert

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Wie siehst Du ob ein Segment funktioniert, z.B. Kochabo-Zustelldienste?

Markus Wagner (i5invest):  Bei bestehenden Ideen fährt man hin und sieht es sich selbst an. Wichtig ist der Marktüberblick, das Firmenbuch, Presseartikel, und Branchenüberblicke. Auch Infos, ob andere Investoren bereits investiert sind, und wie hoch das Werbebudget ist lassen Rückschlüsse auf die Erfolgswahrscheinlichkeit zu.

DieIdee InnovationsAgentur (www.dieIdee.eu): Vielen Dank für das Gespräch.

Markus Wagner (i5invest): Vielen Dank.

Dieser Text unterliegt dem Copyright von dieIdee InnovationsAgentur. Auszüge auch nur teilweise bedürfen der ausdrücklichen schriftlichen Genehmigung von dieIdee InnovationsAgentur. Anfragen bitte unter copyrights@dieIdee.eu

Innovation in der Design-Branche

Ein Stuhl für mehr Selbständigkeit

Den Stuhl neu zu erfinden, war die Aufgabe, die sich das Salzburger Startup camarg vor drei Jahren vorgenommen hat. Personen mit Aufstehschwierigkeiten waren bislang auf menschliche Hilfe angewiesen, wenn sie sich an einen Tisch setzen wollten. Zwei Designer Martin Bliem und Christian Miletzky wollten dies ändern – mit Erfolg.

Mit finanzieller Unterstützung von dem Austrian Wirtschaftsservice, der österreicheichen Forschungsförderungsgesellschaft, dem Business Creation Center Salzburg und der Fachhochschule Salzburg wurde ein ganz besonderen Stuhl namens Chelino entwickelt. Die größte Herausforderung in der dreijährigen Entwicklung lag dabei in der Berücksichtigung der körperlichen Einschränkungen, die man als junger und gesunder Mensch nicht hat und daher leicht übersieht. Darüber hinaus bedurfte es an viel Kreativität und Denkarbeit um die notwendige Sicherheit mit einem optisch schönen Design zu vereinbaren.

Es sollte ein Stuhl entstehen, der eine Lebenserleichterung integriert, aber nicht als Hilfsmittel sondern ein schönes Möbel wahrgenommen würde. Das Ergebnis kann sich zeigen lassen. Chelino hat mehrere Innovations-, Design- und Medizinproduktpreise gewonnen, darunter eine reddot Auszeichnung und eine Auszeichnung für eines der besten zehn in Österreich erteilten Patente im Jahr 2011.

Das Patent

Seit Anfang dieses Jahres wird dieser Stuhl nun erfolgreich an körperlich eingeschränkte Personen, Senioren und Pflegereinrichtungen verkauft. Da camarg mit Chelino weltweit neue Märkte erschließen möchte, wird in diesem Jahr das Patent auf die EU, USA, Japan und China ausgeweitet. So soll die Erfindung vor Imitaten geschützt werden.

Was macht diesen Stuhl so besonders? Chelino ist der weltweit einzige Stuhl mit integrierter Aufstehhilfe, der ohne Stromzufuhr auskommt. Die, in einer fixen nach oben verlaufenden Bahn bewegliche Sitzfläche ist mit vier, in den Sesselbeinen befindlichen Gasdruckfedern verbunden. Diese nehmen beim Setzen das Körpergewicht als Energie auf und geben diese beim Aufstehen wieder kontrolliert ab. Somit wird sowohl ein komfortableres Setzen, als auch ein erleichtertes Aufstehen ermöglicht. Die Hebefunktion wird durch zwei Knöpfe an den Armlehnen gesteuert. Sobald diese losgelassen werden, wird die Sitzfläche gesperrt und der Benutzer kann auf seiner bevorzugten Höhe bequem sitzen. Die Sitzfläche besteht aus zwei Teilen, wobei die vordere Sitzkante beim Hochfahren der Sitzfläche nach unten abknickt. So wird ein komfortables Setzen ermöglicht und auch kleinere Personen haben kein Problem sich auf die angehobene Sitzfläche zu setzen.

Des Weiteren bietet keiner der herkömmlichen Aufstehhilfen die Möglichkeit, ohne fremde Hilfe mit dem Stuhl an einen Tisch zu rücken. Der Aufstehstuhl Chelino ist mit eigens entwickelten Hinterrollen ausgestattet. Beim Aufstehen und Setzen sind diese hinteren Rollen automatisch blockiert, damit der Stuhl nicht nach hinten wegrollen kann und höchste Stabilität und Sicherheit gewährleistet wird. Erst wenn die Sitzfläche die unterste Position erreicht, werden die Bremsen automatisch gelöst. Damit der Stuhl auch bei angehobener Sitzfläche bewegt werden kann, gibt es zwei Knöpfe an der Rückenlehne, die die Bremsen bei Bedarf lösen.

Die gesamte Technik wurde innerhalb der Stuhlbeine verbaut. So wirkt Chelino wie ein gewöhnliches Möbel. Die Kombination aus Funktionalität, Design und intuitiver Bedienung sind die besonderen Merkmale von Chelino, an denen sich viele Anwender neben der wiedergewonnen Selbständigkeit beim Setzen und Aufstehen erfreuen.

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